Tuegrave sind sehr flache
Hügelgräber (tue ist
Dänisch für "Hügelchen") aus der vorrömischen
Eisenzeit zwischen 500 v.Chr. und dem Jahr Null ([1]).
Typischerweise haben sie eine Höhe von nur einem halben Meter bei einem
Durchmesser von 1 bis 12 m. Die Tuegrave sind Einzelgräber,
in denen die Toten, nachdem sie vorher verbrannt worden waren, in Urnen
bestattet wurden ([2]). Die Gräbhügel
wiederum waren teilweise von einem Graben oder von einem Pfostenkranz
umgeben, die "Eingänge" aufwiesen, durch die die einzelne
Grabanlage betreten werden konnte ([3]).
In der von Marsch & Förde abgedeckten
Region sind mir vier Felder mit Tuegrave bekannt, die sich alle
in Dänemark befinden: ein Feld im
Nørreskov auf Als,
ein Feld nordöstlich von
Skærbæk (die
"Småhøje ved Birkelev"), ein Feld in der
Kelstrup Plantage nördlich von
Krusau und schließlich ein Feld bei
Årupgård westlich von Gram
(das größte der Region).
Die Gruppe der Tuegrave im
Nørreskov auf Als
(oberes Foto) besteht aus insgesamt 33 Grabhügeln
([1]), von denen viele aber heute im Gelände
kaum noch zu erkennen sind. Sie liegen nicht weit von der Küste entfernt im Nordosten des Waldes; ihr kommt an
ihnen vorbei, wenn ihr der rot markierten Tour folgt. Auf dem Faltblatt
([4]) ist ihre Lage aber auch eingezeichnet.
Die Tuegrave bei Birkelev bestehen aus einem großen und
36 kleinen Grabhügeln und stehen heute unter Denkmalschutz
([2]). Auch hier sind die meisten Grabhügel
nicht im Gelände als solche auszumachen. Das untere Foto zeigt drei
etwas markantere Tuegrave der Gruppe bei Birkelev.
Zu den Tuegrave bei Birkelev kommt ihr, wenn ihr von
Skærbæk nach Norden fahrt und
in Brøns rechts nach Gånsager abbiegt. In Frifelt biegt
ihr die erste größere Straße rechts ab und folgt dieser,
bis die Tuegrave rechterhand mit einem blauweißen Schild (in
etwa 1/2 m Höhe, wie passend) ausgeschildert sind.
Das Feld von Tuegrave in der Kelstrup
Plantage ist heute in der Landschaft kaum noch
auszumachen, lediglich zwei Hügel lassen sich noch ansatzweise erkennen.
Die Tuegrave haben in der Folge des Orkans vom Dezember 1999 sehr stark
gelitten, als die ganzen vom Sturm umgelegten Bäume entfernt wurden. Das
Feld ist heute nicht einmal markiert oder mit einer Hinweistafel gekennzeichnet.
Der einzige Hinweis darauf ist der Waldweg mit der Bezeichnung "Tuegrave
Vej", der von der kleinen Straße, die bei Holdbi Kro von der
N 170 nach Osten
abzweigt, abgeht. Das Areal mit den Tuegrave liegt dann am oberen Ende
dieses Weges, südlich des dort quer verlaufenden Waldwegs hinter einem
alten Graben (leicht rechts aber als Verlängerung des Tuegrave Vej
ausmachbar führt ein Trampelpfad weiter).
Das größte Feld in der Region liegt bei Årupgård
westlich von Gram. Mit seinen ca. 1500
Tuegrave ist es das größte eisenzeitliche Gräberfeld
Südjütlands ([3]). Die Gräber
verteilen sich dabei auf eine Fläche von vielleicht 100 m x
400 m, sind allerdings im Gelände fast gar nicht mehr zu
erkennen. Die ältesten Tuegrave dieses Feldes stammen dabei aus
dem Jahr 500 v.Chr. und befinden sich im Norden bei dem einzelnen großen
Grabhügel; die Gräber im südlichsten Teil lassen sich auf ca.
150 v.Chr. datieren, sodaß man davon ausgehen kann, daß die
Anlage so um die 350 Jahre lang als Friedhof genutzt wurde.
Zu den Tuegrave von Årupgård kommt ihr am besten von
der N 24; wenn ihr von Osten, von Gram aus
kommt, dann biegt ihr direkt hinter dem Parkplatz Gelsåbro rechts
nach Harreby ab. Nach ca. 200 m gabelt sich die Straße; links
geht es zur N 24 zurück, geradeaus nach Harreby weiter. Hier
laßt ihr das Auto stehen und folgt dem Wirtschaftsweg, der rechts
abzweigt (dort steht auch ein blaues Hinweisschild "Tuegrave").
Diesem folgt ihr, bis euch ein hölzerner Pfahl darauf hinweist,
links abzubiegen. Von jetzt an kann von einem Weg nicht mehr gesprochen
werden, er war zumindest August 2010 völlig zugewachsen. Nach ca.
200 m kommt ihr dann zu der Informationstafel, von der aus ihr einen
guten Überblick über das Gräberfeld habt.
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