Beliebungen zuletzt geändert am 07.12.2002
Eine Beliebung ist eine Zweckgemeinschaft; der Name leitet sich davon ab, daß ohne Genehmigungen und Auflagen durch die Obrigkeit "beliebt, bewilligt und beschlossen" wurde eine solche Zweckgemeinschaft zu gründen.
Solche Zweckgemeinschaften oder Beliebungen hatten meist den Sinn einander in schweren Zeiten beizustehen, und unter anderem für ein würdiges Begrägbnis eines verstorbenen Beliebungsbruders zu sorgen.
Die bekannteste Beliebung ist die "Holmer Beliebung" der Bewohner des Holms in Schleswig.
In Schleswig gibt es aber auch noch eine "Lollfußer Beliebung", die 1651, also ein Jahr nach der "Holmer Beliebung", gegründet wurde. Und schließlich gibt es auch noch die "Beliebung Schwackendorf", die im Jahre 1819 gegründet wurde.
Beliebungen sind außerordentlich tradtionsbewußt; so tragen die Beliebungsbrüder zu Festen stets einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd, eine schwarze Fliege und einen Zylinder. Das Knopfloch ziert (zumindest im Fall der Lollfußer Beliebung) eine rote Rose.
Archaisch klingen die Bezeichnungen der Amtsträger: geführt werden die Beliebungen durch sogenannte Ältermanner. Darüberhinaus gibt es (zumindest im Falle der Holmer Beliebung) auch noch Achten und Sechsten.
Zweckgemeinschaften, deren Mitglieder der gegenseitigen Hilfe untereinander verpflichtet waren, gab es aber nicht erst seit Gründung der ersten Beliebung; bereits im 12. Jahrhundert existierten die sogenannten Knudsgilden, Zusammenschlüsse von zur See fahrenden Kaufleuten.