Kieler Sprotten zuletzt geändert am 24.01.2003
Kieler Sprotten sind gold-gelb geräucherte Sprotten, die traditionell in flachen Holzkisten verpackt werden.
Ihren Namen haben die Kieler Sprotten dabei nicht, weil sie aus Kiel stammen, sondern weil sie dort umgeladen und von Kiel aus mit der Eisenbahn europaweit exportiert wurden. "Kieler Sprotten" war ursprünglich also lediglich der Stempel des Verladebahnhofes.
Ihren Ursprung haben Kieler Sprotten in Eckernförde, wo um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert unzählige Fischerboote die Sprotten anlandeten, die dann vor Ort geräuchert wurden. Das Geschäft lief sehr gut; "In Eckernförde wissen sie, wie man aus Silber Gold macht" hieß es damals anerkennend.
Heute werden Kieler Sprotten nicht nur in Eckernförde sondern auch in Räuchereien in anderen Städten hergestellt.
Wie ißt man nun Kieler Sprotten? Zuersteinmal sollten sie frisch sein, am besten frisch aus dem Rauch. Man kann die Kieler Sprotten dann komplett am Stück, also mit Gräten etc. essen.
Wer auf Kopf, Schwanz und Gräten lieber verzichtet, dem sei folgende Vorgehensweise empfohlen: Kopf und Schwanz werden jeweils abgedreht (ein bißchen so, wie beim Krabbenpulen). Dann werden die Filets mit Daumen und Zeigefinger ein wenig auf den Gräten gewalkt, die man anschließend (mit ein wenig Glück) problemlos als Ganzes aus dem Fisch herausziehen kann. Und schon kann man seine Kieler Sprotten grätenfrei genießen (natürlich kann man Kieler Sprotten auch mit einem Messer filetieren, aber wenn man mit einem Kistchen am Hafen auf einer Bank sitzt, ist das wahrscheinlich nicht die praktischste Methode).