Krummer Weg zuletzt geändert am 06.06.2010
Der Krumme Weg (dänisches Teilstück) Der Krumme Weg (auf Dänisch: Krumme Vej) bei Rønsdam bei Bov ist ein alter Handelsweg, der den Ochsenweg bzw. Heerweg bei Pattburg verließ und über Niehuus nach Flensburg führte.
Der Ursprung des Krummen Weges reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Im Gegensatz zu den oft nur aus Sand bzw. Schotter bestehenden Wegen wie dem Heerweg ist er aber früh (man vermutet in der Regierungszeit Christian IV. von 1588 - 1648 ([1])) gepflastert worden und gilt heute als einer der ältesten gepflasterten Wege in der Region.
Die Pflasterung erfolgte dabei durchaus professionell: angespitzte Steine wurden mit der Spitze nach unten auf ein Sandbett gesetzt und festgeklopft, so daß oben eine ebene Fahrbahn entstand. Die Ränder des Weges wurden mit Kantsteinen gesichert, und in der Mitte teilten flache, längliche Steine den Krummen Weg in zwei Fahrbahnen.
Auf dänischer Seite ist der Krumme Weg kurz hinter der Grenze im Original erhalten; er wurde 1975 durch das Haderslebener Museum freigelegt.
Der Krumme Weg (deutsches Teilstück) Auf deutscher Seite wurde anläßlich der Öffnung der Grenzen im Rahmen des Schengen Abkommens 2001 ein Teilstück des Krummen Weges wieder originalgetreu gepflastert. Dabei stieß man ebenfalls auf Spuren älterer Pflasterung, die aber bei weitem nicht so sorgfältig ausgeführt worden war, wie die weiter nördlich vorhandene ([2]) - teilweise waren die Feldsteine ohne Unterfütterung einfach nur in den lehmigen Boden gesetzt worden. Die 2001 erfolgte Wiederaufpflasterung erfolgte dann aber auf einem Kiesbett, sodaß der wiedergepflasterte Weg heute etwas höher liegt als das Original.
Das "Jydske Lov" sah vor, daß die Landesherren bzw. die anliegenden Höfe für den Unterhalt von Wegen wie dem Krummen Weg zuständig waren ([1]). Diese Unterhaltspflicht wurde durch sogenannte "Wegsteine" entlang des Weges dokumentiert, von denen an der Straße zwischen dänischem Teil des Krummen Weges und deutschem noch einige erhalten sind. Diese unterschiedlichen Verantwortlichkeiten könnten auch der Grund für die oben erwähnte unterschiedliche Pflasterung sein.
Im Volksmund wird bzw. wurde der Krumme Weg übrigens gelegentlich auch "Kongevejen" (auf Deutsch: "Königsweg") genannt, da Flensburg und das südlich von Bov gelegene Oldemorstoft beliebte Logierstationen des Königs und anderen Adels waren ([1]).
Etwas ausführlichere Informationen, allerdings in Dänisch, findet ihr unter [3]; unter [4] gibt es noch weitere Fotos.