Die Bommerlund Plantage ist einer der zahlreichen
Plantagen, d.h. künstlich angelegten
Nutzwäldern, in Dänemark.
Sie wurde in den Jahren 1881 bis 1901 unter Preußischer Herrschaft
angelegt und umfaßt eine Fläche von ca. 700 Hektar.
An ihrem Ostrand führt der alte Heerweg
durch die Bommerlund Plantage, der an ihrem Nordrand die Gejl Å
auf der sehenswerten Gejlå Bro
überquert; einige hundert Meter südlich der Brücke, auf der
Ostseite der Straße, ist der Heerweg dann
auch noch in einem Zustand, der wohl am besten zeigt, wie er früher
einmal ausgesehen haben mag.
Es gibt in der Bommerlund Plantage eine markierte Wandertour von
ca. 3 km Länge, die Paradistur,
auch einen Abstecher zur Gejlå Bro
mit einschließt.
Sehenswert in der Bommerlund Plantage sind neben der
Gejlå Bro die
Hardensteine etwa 1 1/2 km
südlich von ihr beim "Fjerde Vej", die die Grenze der
Wiesharde markieren (im Foto links). An
gleicher Stelle befindet sich auch noch ein alter steinerner Wegweiser
(im Foto rechts), wie sie früher entlang von Fernwegen wie dem
Heerweg üblich waren: er erinnert daran,
daß hier seinerzeit ein
Fernweg nach Løgumkloster vom
Heerweg abzweigte. Und alle drei Steine
führen auch deutlich vor Augen, daß damals der Verkehr auf
der sandigen Piste des Heerweges verlief, da
ihre Beschriftung dieser Piste zugewandt ist und nicht der Straße
neueren Datums in ihrem Rücken.
Berühmt gemacht hat die Bommerlund Plantage aber der
aus dem Jahre 1759 stammende "Bommerlund Kro", ein alter
Heerwegs Krug, an den auch eine
Branntweinfabrik angeschlossen war. Dieser Schnaps, der bekannte
"Bommerlunder", war es, der dem Bommerlund Kro einen weit über
die Region hinaus reichenden Bekanntheitsgrad verschafft hat.
Die lokale Folklore will es, daß das Rezept von einem durchreisenden
französischen Offizier stammte, der damit im Jahr 1769 mangels Geld
seine Rechnung bezahlt haben soll ([1]).
Der Bommerlund Kro befand sich fast direkt südlich der
Gejlå Bro, wurde aber zusammen mit
der Branntweinfabrik in den 1880er Jahren abgerissen und ist heute
verschwunden, und nur ein Gedenkstein, und natürlich der nach wie
vor gebrannte "Bommerlunder", erinnern noch an ihn.
Im Internet gibt es auch ein paar Informationen zur Bommerlund Plantage
und zum Bommerlund Kro unter [2].
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