Hardensteine markierten die Grenzen der einzelnen
Harden ([1]).
Ursprünglich einfache Findlinge waren die Hardensteine in
späteren Jahrhunderten zumindest an den Fernwegen zurechtgehauene
Vierkantsäulen aus Granit, in die der Name der
Harde eingemeißelt war.
Von den einst vermutlich zahlreichen Hardensteinen sind heute
nur noch wenige an den ehemaligen Hardengrenzen zu finden - ich kenne
zur Zeit noch drei Stellen, an denen ihr Hardensteine an ihren
ursprünglichen Standorten finden könnt.
Der markanteste Hardenstein befindet sich in
Süderlügum an der Straße,
die nach Leck führt und dem alten Ochsenweg
folgt (und deshalb auch so heißt). Er markiert die Grenze der
Böckingharde und dient auf der anderen Seite gleich auch noch
als Wegweiser (oberes Foto).
Gleich zwei Hardensteine finden sich in der
Bommerlund Plantage etwa
1 1/2 km südlich der
Gejlå Bro (knapp südlich vom
"Fjerde Vej"). Zum einen befindet
sich hier ein Hardenstein der Wiesharde
(auf dem mittleren Foto links), der in der üblichen Art einer
Vierkantsäule ausgeführt ist und die Jahreszahl 1778 trägt;
er steht auf der Grenze zwischen Lundtoft- und
Wiesharde ([2]).
Zum anderen befindet sich rechts daneben ein kleiner Findling mit der
Aufschrift "C T 3" (die "3" ist heute
kaum mehr zu erkennen). Er deutet an, daß sich an dieser Stelle
Tønder Amt mit einem Keil in die Wiesharde
schiebt, was durch das "T" in der Aufschrift verdeutlicht wird
(das "C3" steht für Christian III., der bei der
Ämterteilung von 1544 die Wiesharde
erhielt, während sein Bruder Herzog Hans Tønder Amt bekam).
Bei diesem Findling handelt es sich damit um den ältesten noch
erhaltenen Hardenstein ([2]).
Falls ihr euch übrigens wundert, warum an dieser Stelle
Hardensteine stehen: früher zweigte hier ein Fernweg nach
Løgumkloster ab
([2]), an den heute noch ein alter steinerner
Wegweiser erinnert, wie man sie hier und da noch am
Heerweg finden kann. Außerdem sollte nicht
vergessen werden, daß die heutige Straße neueren Datums ist: zur
damaligen Zeit verlief der Verkehr auf der sandigen Piste des
Heerweges, die Beschriftung der Steine zeigte
also zum Weg hin und nicht wie heute von ihm weg.
Ein weiterer Hardenstein der Wiesharde
schließlich steht in Flensburg, an der
Ecke Alter Husumer Weg / Burgweg. Er markierte früher die Grenze des
Flensburger Stadtfeldes zur angrenzenden
Wiesharde, da
Flensburg samt seinem Stadtfeld eine eigene
administrative Einheit war. Leider ist er heute fast zugewachsen und auch
die Beschriftung ist kaum mehr zu erkennen.
An der L 27 östlich von Husby bei Stalitt befindet sich auf der
Nordseite ein Stein, der ebenfalls ein Hardenstein zu sein scheint.
Auf der Westseite ist er mit "HUSBY HARDE" beschriftet, was soweit
auch paßt. Auf der Ostseite aber prangt ein "ESSG HARDE" und das kann
ich nicht wirklich einsortieren. Nach [3] gibt es keine
Harde mit einem solchen Namen, auch nicht, wenn
man eventuell eine Abkürzung zugrunde legt. Außerdem würde
ich anhand der Karte der Hardengrenzen auf [3] an
dieser Stelle auch gar keinen Hardenstein vermuten. Und außerdem
paßt das Aussehen nicht in das Schema der anderen mir bekannten
Hardensteine. Vielleicht weiß ein Leser, was es mit diesem
Stein auf sich hat?
Unter den außen aufgestellten Exponaten des Stadtmuseums
Schleswig schließlich befindet sich
auch noch ein Hardenstein. Er markierte ursprünglich die
gemeinsame Grenze der Struxdorf Harde mit dem
Amt "Gotdorpf Schlies" ([4]).
|