Hering zuletzt geändert am 20.06.2004
Der Hering (clupea harengus) ist ein in der Nord- und Ostsee vorkommender Salzwasserfisch (wobei die in der Ostsee vorkommenden Heringe etwas kleiner sind als die in der Nordsee). Der Hering liebt sauberes Wasser und kommt jeweils im Frühjar zum Ableichen in küstennahe Gewässer, z.B. die Schlei. Erkennbar ist das Ereignis an den Horden von Anglern, die dann versuchen den Hering seinem natürlichen Element zu entreißen.
Hier in der Region hat besonders Kappeln eine lange Tradition der Heringsfischerei; er wurde dort mit großen, feststehenden Reusen, einem sogenannten "Heringszaun", gefangen, den man bei entsprechend geringem Wasserstand auf der Nordostseite der Klappbrücke sehen kann. Die Tradition des Heringsfangs feiert Kappeln dann auch alljährlich mit einem großen Stadtfest, den Heringstagen.
Weitere dem Hering gewidmete Feste sind übrigens das Rader Heringsfest Ende März / Anfang April und die im Juni stattfindenden Matjestage in Husum.
War der Hering früher ein Arme-Leute-Essen, so hat er sich heute auf dem Speiseplan als willkommene delikate Abwechslung etabliert. Seine Erscheinungsformen sind:
  • Rollmops: um eine Gurke gewickeltes, vorher sauer eingelegtes Filet vom Hering. Das Heringsfilet liegt dabei typischerweise 35 Tage in einem Bad aus Essig und Salz. Der Rollmops galt und gilt übrigens als ein Mittel gegen einen Kater.
  • Bismarckhering: Sauer eingelegtes Heringsfilet, das nicht um irgendetwas drum herum gewickelt ist. Beliebt auf Brötchen.
  • Bückling: geräucherter Hering.
  • Matjes: Die wahrscheinlich leckerste Variante. Matjes bezeichnet das geräucherte Filet des ganz jungen Herings und kommt ursprünglich aus Holland.
    Eine klassische Darreichungsform ist z.B.: Matjesfilets mit grünen Bohnen, Speck, Apfelscheiben, Pellkartoffeln und Quark. Matjesfilet ist aber auch auf Brötchen ein Klassiker.
    Husum feiert den Matjes seit Neuestem mit einem Stadtfest, den Matjestagen.
  • Brathering: Dabei wird der Hering erst gebraten und dann sauer eingelegt. Naja.
  • Marinierte Heringsfilets kommen in der Regel aus Skandinavien. Dort ist der Hering in einer Marinade (z.B. aus Madeira - meine Lieblingsvariante) eingelegt.
Hering wird in der Regel auf einem Brötchen, als Matjesgericht oder als Rollmops zu Labskaus gegessen. Es gibt ihn aber auch als Tellergericht, z.B. gebraten mit Bratkartoffeln.
Immer gilt aber: der Hering sollte innerhalb von 10 Stunden nach dem Fang verarbeitet sein.