Knickpflege zuletzt geändert am 27.05.2008
Damit Knicks nicht völlig zuwuchern müssen sie alle zehn bis 15 Jahre zurückgeschnitten werden. Man bezeichnet diesen Vorgang auch als "auf den Stock setzen".
Die Zeitspanne von zehn bis 15 Jahren ergab sich dabei aus dem Wechselintervall zwischen der Nutzung der Flächen als Weideland und der Nutzung als Ackerland. Wenn die Weideflächen umgebrochen wurden, um sie die nächsten Jahre als Acker nutzen zu können wurde gleichzeitig der Knick abgeholzt um Holz zu gewinnen.
Die Arbeiten im Rahmen der Knickpflege beginnen in der Regel nach dem 1. Oktober und werden Anfang März beendet um die in den Knicks leben Vögel nicht bei der dann beginnenden Brutphase zu stören.
Bei der Knickpflege wird der Knick drastisch ausgedünnt. Die Gehölze werden dabei etwa eine handbreit über dem Boden abgeschnitten; nur etwa alle 10 bis 20 Meter bleiben junge und schlanke Stämme als sogenannte "Überhalter" stehen.
Das bei der Knickpflege anfallende Holz kann geschreddert und später in Biomasse-Kraftwerken verfeuert werden. Geschah dies früher ausschließlich in Dänemark, so gibt es mittlerweile auch in Deutschland Biomasse-Kraftwerke. Die Energieversorgung Nord ([1]) betreibt so bereits ein Biomasse-Kraftwerk in Langballig (das dort Heizwärme für ein 1997 enstandenes Neubaugebiet liefert) und eines in Eckernförde. Weitere Kraftwerke sind geplant bzw. im Bau. In Anbetracht der anhaltenden Diskussion über Klimaveränderungen ein äußerst positiver Trend, der aber leider teilweise an den Kosten scheitert. So ist es anscheinend billiger, das bei der Knickpflege anfallende Holz gleich vort Ort auf den Feldern zu verbrennen. Und das wird in Zeiten leerer Kassen dann auch wieder öfter praktiziert.
Das Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein hat eine kleine Broschüre zum Thema Knickpflege herausgegeben, die ihr euch unter [2] als PDF herunterladen könnt. Und im "Bauernblatt" ist auch einmal ein Artikel über Knickpflege erschienen, den das Landesamt ebenfalls online bereitstellt ([3]).