Bilegger zuletzt geändert am 10.01.2004
Bilegger (auf Hochdeutsch "Beileger") ist die Bezeichnung für den Ofen mit dem etwa seit dem 16. Jahrhundert in den Bauernhäusern die Döns bzw. der Pesel beheizt werden konnten.
Der Bilegger befand sich immer an der Wand, die die Döns von der Küche trennte. Im Prinzip ist der Bilegger nichts anderes als ein Kasten, der von der Küche aus durch die Wand befeuert werden konnte und der seinen Rauch in den Küchenschornstein abgab; die gute Stube blieb so rauchfrei. Als Brennmaterial für den Bilegger fanden Strandholz, Torf oder Ditten Verwendung.
Die ursprünglich gemauerten Bilegger wurden ab dem 17. Jahrhundert durch Bilegger aus Eisenguß abgelöst. Die auf einem geschmiedeten Ständer montierten Ofenplatten stammten dabei am Anfang entweder aus dem Harz oder aus dem Siegerland; erst nach Gründung der Carlshütte in Rendsburg im Jahre 1827 wurden Bilegger auch innerhalb der Region hergestellt.
Eine Besonderheit der Bilegger waren die abschraubbaren Messingknöpfe an den Ecken, die sogenannten Tubben. Sie dienten unter anderem zum Aufwärmen der Hände.
Und um Speisen warmzuhalten befand sich oben auf dem Bilegger meist auch noch eine Warmhaltehaube aus Messing, der Stulp.
Mehrere schöne Bilegger könnt Ihr Euch im Eisenkunstguß-Museum in Büdelsdorf (www.tourist-information.de/rendsburg/buedelsdorf/museum.htm) ansehen.