Grühbrücke zuletzt geändert am 06.06.2010
Die Grühbrücke über die Kielsau Die Grühbrücke, die bei Großsoltbrück über die Kielsau führt, ist eine Steinbalkenbrücke in Rundbogenbauweise. Sie ist die letzte erhaltene Brücke dieser Art in Angeln und steht heute unter Denkmalschutz ([1]).
Die Grühbrücke ist fast baugleich mit der Gejlå Bro in Dänemark, überspannt das ihr eine Daseinsberechtigung verleihende Flüßchen aber mit nur einem Rundbogen anstelle von zweien.
Leider befindet sich an der Grühbrücke selber kein Hinweisschild auf ihre Geschichte (so wie das bei der Gejlå Bro der Fall ist), da letztere aber von einem Flensburger Brückenbauer geschaffen worden ist, liegt die Vermutung nahe, daß auch der Bau der Grühbrücke von eben diesem Thomas Fries ausgeführt wurde, was wiederum auf ein Entstehungsdatum in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hindeuten würde. Dies sind aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur Mutmaßungen.
Die Grüh-Brücke von unten gesehen Die Grühbrücke liegt heute an einem abgeschiedenen, wenig befahrenen Sträßchen (der Verlängerung des nördlichen Verlaufs der Straße "Grühbogen" westlich der L 23 in Großsoltbrück), was einen darüber grübeln läßt, warum damals an dieser Stelle eine doch recht aufwendige (und teure) Brücke errichtet worden ist.
Aufschluß gibt in diesem Fall die Kreiskarte Schleswig-Flensburg ([2]), aus der ersichtlich ist, daß die Grühbrücke genau im Verlauf der alten Straße von Satrup nach Oeversee liegt. Die heutige Streckenführung, die bei Großsoltbrück einen Haken nach Norden schlägt und bei Schmiedekrug über die L 96 und Juhlschau nach Oeversee führt, dürfte sich erst mit Zunahme des Autoverkehrs etabliert haben.
Die Grüh-Brücke könnte damit Teil jenes alten Ost-West-Wegenetzes sein, das die Angelbo-Wege bildeten. Aber auch dies ist nur eine Vermutung von mir.
Aus irgendeinem mir nicht bekannten Grund wird die Grühbrücke auch "Hexenbrücke" genannt ([3]); dies dürfte aber vermutlich nicht der Grund dafür sein, daß die Grühbrücke heute den unteren Teil des Gemeindewappens von Freienwill schmückt.
Erwähnt wird die Grühbrücke zusammen mit anderen Steinbrücken auch noch bei [4], wo ich auch zuerst auf sie gestoßen bin.