Angeln zuletzt geändert am 13.10.2001
Angeln bezeichnet hier oben weniger das Fangen von Fischen sondern den Landstrich, der von dem Dreieck Flensburg - Schleswig - Kappeln begrenzt wird. Seine (heutigen) Einwohner werden Angeliter genannt.
Wer sich jetzt fragt, ob die Angeln, die zusammen mit sächsischen Auswanderern die Angelsachsen gebildet haben, aus eben diesem Angeln kommen: Bingo! In der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts haben die Angeln (und zwar alle!) ihre heimatliche Scholle verlassen (warum weiß man nicht) und sich auf der britischen Insel niedergelassen. Die jetzigen Angeliter sind Nachfahren von Wikingern, also skandinavischen, seefahrenden Völkern, die sich im 10. Jahrhundert hier ansiedelten.
Ergebnisse lokaler Landwirtschaft sind das Angelner Rind und das berühmte Angeler Sattelschwein (Spezialitäten von selbigem bietet das Gasthaus Unewatt (www.gasthaus-unewatt.de) in Unewatt an).
Angeln ist ein sehr abwechslungsreicher Landstrich und mit Sicherheit die schönste Gegend hier oben. Der Historiker Danckwerth nannte Angeln 1652 "Eine feine Gegend, vorab an dem herrlichen Schleistrom, also daß die Einwohner große Ursache haben, Gott dem Herrn hohen Dank zu sagen für das gute Land".
Angeln eignet sich ideal für Fahrradausflüge und ist eigentlich zu jeder Jahreszeit reizvoll. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch allerdings während der Rapsblüte, wenn die sanft rollenden Hügel voll mit dem leuchtend gelbem Raps bedeckt sind.
Für einen (an klaren Tagen) hervorragenden Rundblick empfiehlt sich der Bismarck-Turm auf dem Scheersberg.
Sehenswert sind das Landschaftsmuseum Angeln in Unewatt mit seinen vier Ausstellungen, und die Windmühle in Munkbrarup, die zu bestimmten Zeiten auch besichtigt werden kann. Ein kleines Dorfmuseum gibt es auch in Bönstrup in der Dorfstraße 15.
Ein großes Vogel- und Naturschutzgebiet ist die Geltinger Birk.
Auch archäologisch hat Angeln einiges zu bieten; Hügelgräber finden sich über ganz Angeln verstreut (die schönsten Exemplare sind vielleicht die Räuberhöhle, der Poppostein und die Munkwolstruper Grabhügelfelder an der B 76 bei Sankelmark) und das Thorsberger Moor bei Süderbrarup war vor 2000 Jahren die bedeutenste Opferstätte hier oben.
In Süßwasser schwimmen kann man hervorragend im Südensee bei Sörup (DLRG-bewacht, Duschen, Umkleiden, Kinderbad, Eintritt frei) und im Havetofter See (bei, oh Wunder, Havetoft). Ein Freibad gibt's unter anderem in Süderbrarup.
Für den gemütlichen Nachmittagskaffee empfiehlt sich das Cafè am Fähranleger in Arnis.
Der Brarupmarkt in Süderbrarup ist der größte ländliche Jahrmarkt in der Region (hin kommt man auch mit dem Zug!).
Apropos Zug: An manchen Sommerwochenenden verkehrt zwischen Kappeln und Süderbrarup die Angelner Dampfeisenbahn, eine gemütliche kleine Museumsbahn!
Wer etwas über die Heimatgeschichte Angelns erfahren möchte, dem seien das "Kleine Angelner Dorfmuseum", Dorfstr. 15 in Grundhof, das Heimatmuseum in der Schulstraße in Mohrkirch, das "Lütte Museum Karany", Schwackendorf 17 in Hasselberg und das Dachbodenmuseum, Norderstr. 19 in Steinberg empfohlen. Die Öffnungszeiten sind allerdings immer sehr eingeschränkt und teilweise nur nach Vereinbarung. Da müßt Ihr Euch halt vor Ort erkundigen.
Zu guter letzt sei noch eine Angeliter Eigenheit erwähnt, nämlich die, immer das letzte Stück (z.B. vom Kuchen) übrig zu lassen. Ach ja, und Angeliter gelten als ein wenig hochnäsig (zumindest bei den Einwohnern von Schwansen).