Nørreskov zuletzt geändert am 19.07.2010
Eichenwald im Nørreskov Der Nørreskov (auf Deutsch: Nordwald) auf Als erstreckt sich zwischen Fynshav im Südosten und Svenstrup im Nordwesten über ca. 8 km die Küste entlang; er ist einer der längsten Küstenwälder Dänemarks ([1]).
Der Nørreskov ist ein Mischwald, in dem Buchen mit 60-70 % die Mehrheit stellen. Darüberhinaus gibt es lichte Gebiete mit Eichen und auch einige Flächen mit Nadelwald. Die meisten heutzutage vorhandenen Baumbestände wurden zwischen Ende des 19. Jahrhunderts und dem späten 20. Jahrhundert angelegt, einzelne Bäume sind aber deutlich älter (die Bräutigamseiche beim Havrekobbelhus zum Beispiel stammt aus der Zeit um 1770).
Besuchenswert ist der Nørreskov aber hauptsächlich wegen seiner zahlreichen Kulturdenkmäler. Über das Gebiet verstreut gibt es zahlreiche Hügelgräber, so zum Beispiel "Baronens Høj" oder die aus der Bauernsteinzeit zwischen 3600 und 3200 v.Chr. stammenden Langbetten nordwestlich von Havrekobbelhus (unteres Foto); als Kontrast zu diesen seien auch noch die "Tuegrave" genannt, kleine Grabhügelchen aus der Eisenzeit, die sich heute im Gelände teilweise kaum noch ausmachen lassen.
Die Langbetten bei Havrekobbelhus Das der Nørreskovvej einst eine deutlich größere Bedeutung hatte als heute, zeigt die Grønne Bro, eine alte Steinbalkenbrücke etwa in der Mitte des Waldes (es gibt wohl noch weitere Steinbalkenbrücken im Nørreskov, allerdings sind diese deutlich kleiner, teils verrohrt und so im Gelände kaum noch als solche zu erkennen. Solch ein Exemplar ist die kleine Brücke im Verlauf des Holmvej, kurz bevor dieser auf den Nørreskovvej trifft. Sie ist fast nur durch die noch vorhandenen Geländersteine als Brücke zu erkennen).
Nicht weit von der Grønne Bro befinden sich die Reste von Helvedgård Voldsted, einer alten Wallburg bzw. eines ehemaligen Herrensitzes. Heute sind nur noch der Wallgraben mit der Burginsel erhalten; auf der Burginsel deutet eine Vertiefung noch die ehemalige Lage des Hauses an.
Fast ganz im Nordwesten des Nørreskov befindet sich ein alter Schalenstein, auf dessen Oberfläche sich gut die zahlreichen Schälchen erkennen lassen. Deutlich jünger sind die hier und dort vorhandenen Wildbahnsteine, die aus zwei verschiedenen Epochen stammen zu scheinen: während die meisten mit "FR" beschriftet sind, was ich als "Friedericus Rex" deute und somit auf ein Aufstellungsdatum nach 1864, als Als preußsich geworden war, hindeutet, gibt es einen auf dem Damm östlich von Helvedgård Voldsted, der mit CZ (bzw. C2?) beschriftet ist und die Jahreszahl 1796 trägt.
Die Küste des Nørreskov weist stellenweise Kliffcharakter auf; Auflockerungen im Buchenwald eröffnen dann immer wieder schöne Aussichten auf die Ostsee zwischen Als und Fünen. Hier verläuft auch der Alssti auf seiner Route durch diesen Teil von Als.
Zum Nørreskov kommt ihr, in dem ihr auf Als den Hinweisschildern nach Fynshav folgt; kurz vor dem Ortseingang biegt ihr links Richtung Guderup ab, der Nørreskovvej zweigt dann nach etwa 500 m rechts von der Straße ab (der Nørreskov ist dort aber auch ausgeschildert).
Im Wald selber empfiehlt es sich, dem Nørreskovvej zu folgen, der den Wald durchschneidet und an vielen der Kulturdenkmäler vorbeiführt. Das Faltblatt zum Nørreskov gibt es dann unter anderem am Parkplatz bei der Bräutigamseiche kurz hinter Havrekobbelhus.
Es gibt insgesammt drei relativ kurze, markierte Touren im Nørreskov, von denen sich zwei (die rote und die blaue Route) aber zu einer längeren Tour kombinieren lassen.