Rungholt zuletzt geändert am 24.11.2003
Rungholt ist so etwas wie das Atlantis der Nordsee. Mit einem kleinen Unterschied: man weiß, daß Rungholt existiert hat, nur nicht mehr genau, wo.
Rungholt lag auf der alten Insel Strand (an die heute noch die Insel Nordstrand erinnert) und hatte etwa 200 Einwohner, die auf Warften lebten. Bis zu jenem 16. Januar im Jahre 1362, als große Teile der Insel Strand und mit ihnen Rungholt in einer gewaltigen Sturmflut (der ersten sogenannten "Groten Mandränke") untergingen. Der Überlieferung nach hatten die hochmütigen Rungholter den Zorn Gottes auf sich gezogen, der sie mit einer Sintflut bestrafte.
Da keine genauen Karten aus der Zeit vor dem 16. Januar 1362 existieren, ist es heute nur sehr schwer möglich, die Lage der damals untergegangenen Siedlungen zu bestimmen (neben Rungholt versanken sechs weitere Gemeinden in den Fluten). Hin und wieder werden im Watt Siedlungsreste oder Artefakte wie Münzen oder eine Gewandfibel gefunden, eine genaue Zuordnung dieser Funde zu einer bestimmten Siedlung ist aber meist nicht möglich.
Man vermutet aber, daß Siedlungsreste bei der Hallig Südfall mit dem legendären Rungholt identisch sein könnten.
Sicher ist auf jeden Fall, daß die Katastrophe zumindest zum Teil hausgemacht war: die Bauern auf der Insel Strand hatten an einigen Stellen Torf für die Salzgewinnung abgebaut; an anderen Stellen hatten sie den Torfboden entwässert um ihn landwirtschaftlich nutzen zu können. Dadurch sank das Niveau der Landflächen hinter den Deichen unter das Niveau des damaligen Tidenhochwassers ab, sodaß, als am 16. Januar 1362 die Deiche dem Druck der Sturmflut nicht mehr standhalten konnten und zusammenbrachen, das gesamte dahinter liegende Land fast augenblicklich in Wattfläche verwandelt wurde.
Im Internet findet Ihr weitere Informationen zu Rungholt unter www.rungholt.de.
Eine weitere Seite mit ausführlichen Information ist www-user.uni-bremen.de/~vbreuer/Rungholt/menue4.htm.