Angelbowege zuletzt geändert am 21.06.2010
Reste des Angelboweges bei Tüdal an der Treene Angelbowege ist die Bezeichnung für eine Gruppe von Wegen, die, in Ost-West-Richtung verlaufend, Angeln mit dem Ochsenweg verbanden. Der Name leitet sich zum einen von der Landschaft Angeln ab, zum anderen von dem dänischen Wort bo, das hier den Sinn von "bewohnen" annimmt. Die Angelbowege sind also die Wege der "Bewohner Angelns" ([2]).
Die Angelbowege sind damit Teil eines Netzes überregionaler Fernwege, deren bekannteste Vertreter ansonsten noch der Ochsen- bzw. Heerweg in Nord-Süd-Richtung und der Stapelholmer Weg in West-Ost-Richtung sind. Der Stapelholmer Weg erinnert denn auch an Station 8 an die Angelbowege ([3]).
Aus welchem Grund sind die Angelbowege entstanden? Der Sage nach wanderten auf diesen Wegen das Volk der Angeln um 500 n.Chr. von Angeln nach England aus ([1]); wahrscheinlicher ist, das die Angelbowege ganz normale Handelswege waren, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben, um die Bewohner Angelns mit Waren von Westküste, wie zum Beispiel Salz, zu versorgen ([1]).
Im Zeitalter unseres heutigen flächendeckenenden Straßennetzes erinnert wenig an die Angelbowege. In Stenderupau südlich von Sieverstedt gibt es aber eine Straße "Angelboweg", die dem Verlauf eines der ursprünglichen Angelbowege folgt. Etwas weiter westlich von Stenderupau durchquert dieser Weg bei Tüdal die Treene bei einer alten Furt; hier befindet sich an der K 89 eine Infotafel zu den Angelbowegen, und hier kann man sich auch einen Eindruck davon verschaffen, wie sie ursprünglich einmal ausgesehen haben.
Ein weiteres Zeugnis für die Angelbowege ist die "Angelburger Straße" in Flensburg, deren Name sich nicht von "Burg" sondern von "Bürger" ableitet, wie der dänische Name für die "Angelburger Straße" zeigt: dort heißt sie nämlich "Angelbogade".
Zwischen diesen beiden Angelbowegen vermute ich einen weiteren etwa in Höhe der Linie Satrup - Großsoltbrück - Oeversee; westlich von Großsoltbrück überspannt die Grühbrücke die Kielsau, und solche in der Herstellung doch recht aufwendigen Steinbalkenbrücken dürften nur im Verlauf von Wegen mit überregionaler Bedeutung errichtet worden sein. Dies ist aber, wie gesagt, lediglich eine Vermutung von mir.
Die Grafik unter [2] zeigt noch zwei weitere Angelbowege weiter südlich; über deren Verlauf scheint aber nichts bekannt zu sein.
Weitere Informationen zu den Angelbowegen findet Ihr auch noch bei der dänischen Wikipedia ([4]) und