Bernstein zuletzt geändert am 17.11.2002
Bernstein (auf dänisch Rav, auf friesisch Reef) ist versteinertes Harz der Bernsteinkiefer. Entstanden ist der Bernstein vor ca. 30 bis 50 Millionen Jahre. Er wurde schon im Altertum als Schmuckstein verwendet und trägt deshalb auch die Bezeichnung "das Gold des Nordens".
Das Wort Berstein hat sich aus dem altdeutschen Wort Börnsteen entwickelt und bedeutet schlicht "Brennstein". Auch versteinertes Harz brennt schließlich und in diesem Fall so gut, das Bernstein in früheren Zeiten auch als Zunder verwendet wurde, um Feuer zu entfachen.
Gelegentlich sind im Bernstein Insekten eingeschloßen, die seinerzeit das Pech hatten, an der falschen Stelle zu sitzen als die klebrige Masse sie umschloß. Solche Einschlüsse steigern, besonders wenn sie gut erkennbar sind, den Wert eines Stückes Bernstein enorm.
Obwohl sich an der Ostsee große Bernsteinvorkommen befinden, taucht Bernstein an den Stränden der Förde nicht bzw. nur sehr selten auf (in Langballigau soll allerdings nach einem Sturm durchaus mal welcher auftauchen).
Auch an der Nordsee ist es nicht ganz einfach. Ich habe zwar auch schon Stücke am Deich gefunden, besser eignen sich aber die Strände der Inseln (Amrum, Rømø und Fanø - auf Fanø soll die Südwestspitze der Insel relativ ergiebig sein).
Einen besonderen Ruf unter Bernsteinsuchern hat jedoch St. Peter-Ording am westlichen Zipfel der Halbinsel Eiderstedt. Dort gilt eine der vorgelagerten Sandbänke, der Hitzsand (südlich des Wellenbades), als so ergiebig, daß sie einer eigenen Berufsbezeichnung den Namen gegeben hat, dem "Hitzlöper". (die Halbinsel Eiderstedt rangiert an dritter Stelle bei der Ergiebigkeit hinter Ostpreußen und dem westlichen Mecklenburg-Vorpommern).
Die beste Zeit zum Suchen die auflaufende Flut (wann die Flut kommt kann man einem Tidenkalender oder der Tageszeitung entnehmen). Dabei sollte man besonders auf die angeschwemmten Tang- und Algenhaufen achten, in denen sich der leichte Bernstein verfangen kann. Besonders viel Bernstein wird übrigens nach Stürmen angespült, da dabei tiefer im Sand liegende Mengen freigespült werden können
Hat man dann etwas gefunden, das wie Bernstein aussieht stellt sich die Frage, ob es auch wirklich welcher ist. Ein Echtheitstest ist also gefragt, von denen hier drei erwähnt seien:
  1. schwimmt echter Bernstein in Salzwasser (wie soll er sonst auch angeschwemmt werden?), Flintstein und braunes Glas hingegen nicht.
  2. kann man ihn, wenn er trocken ist, an einem Stück Wolle reiben. Wenn danach kleine Papierfetzen an ihm haften bleiben, dann ist er echt (eignet sich auch für bereits gefaßten Bernstein, also Ringe etc).
  3. brennt er (wie schon oben erwähnt). Aber das ist sicher nicht der beste Test (Diamanten brennen auch und trotzdem werden sie in aller Regel auf andere Weise auf Ihre Echtheit getestet).
Wer sich tiefer für Bernstein interessiert, dem sei der Besuch eines Bernsteinmuseums empfohlen. Es gibt hier in der Region mehrere, von zumindest einem habe ich aber die Internetadresse, und zwar vom Bernsteinmuseum in St.Peter-Ording. Sie lautet passenderweise www.bernsteinmuseum.de.
In Ribe gibt es eine Ausstellung in den Geschäftsräumen von "Rav I Ribe" (www.raviribe.dk).